Eric Kandel, Nobelpreisträger: „Ich versuche, mich verständlich zu machen.“

Was braucht es, um die eigenen Ideen weiterzutragen und andere Menschen zu begeistern? Zunächst einmal: So reden, dass andere Sie auch verstehen. Eine Binsenweisheit, sollte man meinen. Aber, Hand auf’s Herz: Haben Sie auch oft das Gefühl, nur Fachchinesisch und lange Sätze sichern Ihnen den Status der Seriosität?

Dann probieren Sie’s doch trotzdem mal „einfach“. Damit haben Sie die Chance, viel mehr Menschen zu erreichen. Und Sie sind nicht allein. Fühlen Sie sich bestärkt durch Eric Kandel, Neurowissenschaftler und Träger des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin des Jahres 2000. In einem Interview mit dem Tagesspiegel meint er:

Sie gelten unter Ihren Studenten als Rockstar der Hirnforschung.

Mir macht das Unterrichten Spaß. Und ich versuche, mich verständlich zu machen. Viele Wissenschaftler tun das nicht. Als ich jung war, hatte ich einen sehr guten Studienfreund und oft große Schwierigkeiten, ihn zu verstehen. Ich fragte, Jimmy, warum machst du deine Vorträge so kompliziert? Er sagte: An der Rockefeller University haben sie uns beigebracht, wenn dein Referat zu simpel ist, werden die anderen denken, du bist simpel. Nein! Unser Job ist es zu kommunizieren.

Stehen Sie gern auf der Bühne?

Ich kommuniziere gern, finde es enorm wichtig. In unserem Labor treffen wir uns regelmäßig zur Konferenz. Und die beginnt damit, ein Problem in einen größeren Kontext zu stellen. Um den anderen zu zeigen, wie man verallgemeinert. Und ich habe Bücher für ein breites Publikum geschrieben. Das macht mich aber nicht zum Rockstar.

Foto: By Bengt Oberger (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

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